Lärm hat viele Facetten und wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich empfunden.
- Definition Lärm
- Quellen von Lärm
- Auswirkungen der Lärmbelastung
- Massnahmen zum Schutz vor Lärm
- Herkunft des Begriffs "Lärm"
1. Was ist Lärm? – Eine Definition
Als Lärm werden Geräusche bezeichnet, welche die Menschen als unangenehm, unerwünscht, belastend oder gar schädlich empfinden. Ganz kurz auf den Punkt gebracht: Lärm ist störender Schall.
Drei Merkmale sind entscheidend, damit ein Geräusch als "Lärm" erlebt wird:
Läutstärke
Die Lautstärke, bzw. der Schallpegel, wird in Dezibel gemessen. Wenn zwei Menschen zusammen sprechen, beträgt die Lautstärke ca. 60 dB. Ein Vogel zwitschert mit 30 dB und ein Auto fährt mit rund 70 dB vorbei.
Wichtig für das Verständnis der Schallmessung:
Die Skala der Lärmerfassung verläuft nicht linear, sondern logarithmisch. Ein Schall von 60 dB ist physikalisch zehnmal energiereicher als eine Baschallung mit 50 dB, und eine Zunahme um 20 dB entspricht gar einer Verhundertfachung der Schallenergie.
Frequenz
Je nachdem, in welcher Tonlage der Lärm liegt, wird er schneller als Lärm empfunden. Niederfrequenter Lärm (also tiefe Töne) wird eher als dröhnend und vibrationsartig wahrgenommen. Hochfrequente Töne scheinen uns rasch schrill und unangenehm.
Dauer und Zeitpunkt
Je länger der Lärm dauert (z. Bsp. viele Stunden dem Maschinenlärm ausgesetzt), desto grösser die Wahrscheinlichkeit, dass das Gehör beschädigt wird. Allerdings kann auch ein kurzer, heftiger Knall im Ohr dauerhaften Schaden bewirken.
Schliesslich spielt auch der Zeitpunkt eine Rolle, ob ein Geräusch als Lärm empfunden wird: In einer sehr ruhigen Umgebung, z. Bsp. in der Nacht, stören Musik oder ein lautes Fahrzeug viel stärker als tagsüber, wenn drinnen sowieso das Radio läuft und auf der Strasse reger Verkehr herrscht.
Ausserdem ist es oft subjektiv, welches Geräusch oder ab welcher Lautstärke etwas als Lärm empfunden wird. Klassisches Beispiel ist die Musik: Einige mögen keine elektronisch
verstärkten Gitarren und andere Instrumente, andere empfinden die Klänge einer Violine als schrill und unangenehm. Doch auch beim Auto scheiden sich die Geister. Laute Motorengeräusche aus vier
Auspüffen klingen für Sportwagenfans wie Musik, während sich die Nachbarn darüber stark gestört fühlen.
Zudem kann Schall trotz akustischer Gewöhnung unbewusst auf den Körper als Lärm mit den entsprechenden Folgen wirken.
2. Wo liegen die Lärmquellen? – Eine Suche
Meistens ist Lärm laut und durchdringend. Lärm an sich ist weder gut noch schlecht, sondern hängt – wie oben erwähnt – von der Art des Schalls, der Frequenz, der Intensität, der Dauer und der subjektiven Wahrnehmung ab.
Wir finden Lärm insbesondere in der Umwelt (Verkehr, Industrie, Freizeit) und am Arbeitsplatz (Maschinen, Fahrzeuge, Musik, Kommunikationssysteme).
3. Auswirkungen der Lärmbelastung
Dauerhafte Lärmbelastung beeinträchtigt erwiesenermassen unsere Gesundheit. Da wir Lärm zuerst meist mit den Ohren wahrnehmen, ist das Gehör speziell exponiert. Doch leider spüren wir Lärm am ganzen Körper, wie die folgende Liste zeigt:
- Gehörschäden: Lautstärken über 85 dB können das Gehör schädigen, insbesondere wenn die Exposition über längere Zeit hinweg erfolgt.
- Stress und Schlafstörungen: Ständiger oder lauter Lärm kann zu Stessreaktionen führen, die wiederum Schlafstörungen, erhöhten Blutdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen.
- Konzentrations- und Leistungsminderung: Lärm kann die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen, was Leistungsabfall in der Arbeit oder in der Schule bewirkt.
- Psychische Gesundheit: Chronischer Lärm kann zu Angsstzuständen, Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen führen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Man hat festgestellt, dass das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, bei einer Lärmbelastung von 65 dB um 20 Prozent höher ist als bei einer Belastung von 50-55 dB.
4. Massnahmen zum Schutz vor Lärm
Die erwähnten Schädigungen der Gesundheit durch Lärm sollen uns jedoch nicht Angst machen, sondern sensibilisieren für die Lärm-Prävention. Es gibt viele leicht umsetzbare und kostengünstige Massnahmen.
Weil die Ohren das wichtigste Organ beim Wahrnehmen des Lärms sind, selbst im Schlaf stets weiter hören, und gleichzeitig auch das effizienteste Frühwarnsystem dazu, lohnt es sich besonders, beim Gehörschutz zu beginnen.
Einfache Standard-Gehörschutzstöpsel können Sie vielerorts kaufen. Auch die a-plus Audio-Akustik bietet verschiedene Möglichkeiten an. Zudem gibt es hier eine Gratis-Beratung, wobei Ihnen die Anwendung der verschiedenen Modelle erklärt wird.
Wenn Sie regelmässig Lärm ausgesetzt sind, sei es bei der Arbeit oder in der Freizeit, dann lohnt sich die Anschaffung eines individuellen Gehörschutzes. Dazu macht die
Akustikfachperson einen Ohrabdruck. Aus dessen Grundlage wird im Labor der persönliche Gehöschutz
erstellt. Je nach Bedarf enthält der Gehörschutz einen Filter (bei Lärm oder für Musiker). Dadurch wird gewährleistet, dass der Gehörschutz zwar den schädlichen Lärm reduziert, aber Gespräche mit
Mitarbeitenden trotzdem noch möglich sind.
In andern Situationen (z. Bsp. wenn der Partner in der Nacht schnarcht) sind ganz schalldichte Gehörschütze unabdingbar.
Weitere allgemeine Lärmschutzmassnahmen betreffen Gebäude und Umgebung: Schallgedämpfte Fenster helfen gegen Verkehrslärm, manchmal braucht es sogar Lärmschutzwände entlang von Strassen oder Eisenbahnlinien.
Bei Lärm am Arbeitsplatz ist es wichtig, regelmässig die Lautstärke zu messen und allenfalls die Arbeitszeit in der exponierten Umgebung zu reduzieren. Generell ist die Einhaltung der vorhandenen Lärmschutzprogrammen unerlässlich.
Etwas schwieriger ist der Lärmschutz in der Freizeit, weil hier die Vorschriften weniger stark kontrolliert werden und manchmal das Bewussstsein für die Gefährdung fehlt.
5. Herkunft des Begriffs "Lärm"
Das Wort "Lärm" stammt vom italienischen "all'arme!", bzw. französischen "à l'arme!" ab, was auf deutsch "zur Waffe!" bedeutet. Um die Leute bei Gefahr zu alarmieren, also zur Waffe zu rufen, wurde mittels Lärm Aufmerksamkeit erregt. Im Frühneuhochdeutschen hiess "lerman" oder "larman" Geschrei. Mit der Entwicklung der deutschen Sprache wurde daraus das Wort "Lärm".
Die Herkunft zeigt, dass "Lärm" schon immer mit Lautstärke in Verbindung gebracht wurde.